Elektriker ohne Grenzen e.V.

Weihnachtsbrief 2022

Weihnachtsbrief 2022

Dezember 2022

Liebe Unterstützer der Elektriker ohne Grenzen,

zum Ausklang unseres Jubiläumsjahrs möchten wir Sie über die Arbeit unseres Vereins in den letzten Monaten informieren. 

10 Jahre Elektriker ohne Grenzen e.V.! Im Juni 2012 haben wir in Karlsruhe mit damals elf Gründungsmitgliedern begonnen, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: Entwicklung durch Energie zu ermöglichen und die Energiearmut weltweit zu bekämpfen. Am Anfang galt es, eine erste Projektidee für ein Klein-Wasserkraftwerk in Nepal zu prüfen und mit einem Arbeitseinsatz vor Ort umzusetzen. Heute, 10 Jahre später, blicken wir auf eine ganze Reihe weiterer erfolgreicher Projekte und dabei mehrere Tausende unterstützte Personen zurück. Neben Nepal waren wir auch in Bolivien, Haiti, Gambia, Laos, Indien, Ruanda, im Senegal, Tansania und Vietnam aktiv. Unser Technologieschwerpunkt liegt mittlerweile auf der Solarenergie, da die meisten unserer Einsatzländer viele Sonnenstunden pro Jahr aufweisen und die Photovoltaik vergleichsweise wartungsarm ist.

In den vergangenen 10 Jahren sind wir als Verein in unterschiedlichen Bereichen kontinuierlich gewachsen. Zum einen durften wir im laufenden Jahr erfreulicherweise bereits unser 200. Mitglied willkommen heißen. Und zum anderen haben wir uns über die Jahre auch zu einem überregionalen Verein entwickelt, der in erster Linie digital zusammenarbeitet. So gelingt es uns, engagierte und fachlich versierte Mitglieder unabhängig von ihrem Wohnort zusammenzubringen. Die Einsatzbereitschaft, das hohe Engagement und nicht zuletzt die Fachkenntnisse unserer Freiwilligen und Unterstützer ermöglichen die Prüfung, Planung und Umsetzung von Projekten in einer Vielzahl von Ländern.

Nach einer pandemiebedingten Pause haben wir unser Jubiläum dieses Jahr genutzt, um das Vereinsleben und das persönliche Kennenlernen wieder stärker zu fördern. Dafür sind einige Mitglieder der Einladung zum Jubiläumswochenende in die Jugendherberge Heilbronn gefolgt. Hier entstanden auch wieder neue Ideen und nicht zuletzt wurde ein vertiefter Austausch aller bisheriger und potentiell neuer Projektleiter auf den Weg gebracht. Es freut uns besonders, dass sich immer mehr Mitglieder im Bereich Projektarbeit engagieren wollen.

Zum Wachstum des Vereins in den letzten 10 Jahren haben auch Sie maßgeblich beigetragen! Ohne Ihre Geldspenden, Sachspenden, und ohne die Möglichkeit, z.B. im Rahmen von Vorträgen, über die Arbeit unseres Vereins berichten zu können, hätten wir all die Projekte in den vergangenen Jahren nicht realisieren können. Viele von Ihnen begleiten uns nun auch schon mehrere Jahre und schenken uns damit immer wieder aufs Neue Ihr Vertrauen. Dafür wollen wir uns einmal mehr ganz herzlich bei Ihnen bedanken und würden uns sehr freuen, wenn Sie uns auch ins nächste Jahrzehnt begleiten!

2022 haben wir im Rückblick mehrmals an bestehende, gut funktionierende Partnerschaften und Netzwerke angeknüpft.

In Gambia konnten wir in Zusammenarbeit mit den beiden britischen Hilfsorganisationen Gambia School Support und African Oyster Trust ein weiteres Solarstrom-betriebenes Brunnenprojekte realisieren, diesmal an der Schule in Kambong. Dabei wurde analog dem aus dem Vorjahr bewährten Konzept ein ca. 20 m tiefer Brunnen gebohrt und ein mit Solarstrom betriebenes Wasserversorgungssystem mit je drei Entnahmestellen für Trinkwasser, Küche und Toiletten installiert. Das System besteht aus einer elektrischen Pumpe, die von einem Solarstrommodul betrieben wird. Damit jederzeit ausreichend Trink- und Brauchwasser zur Verfügung steht, wurde für die Schule ein ca. 6 m hoher Wasserspeicher aufgestellt, der bei Sonnenschein mittels einer Schwimmerschaltung automatisch mit Wasser nachgefüllt wird.

In der für das Projekt ausgewählten Vorschule wird die frühkindliche Entwicklung von Kindern gefördert, deren Eltern das Schulgeld nicht aufbringen oder die Schuluniform nicht bezahlen können, oder die ihre Eltern verloren haben und in den umliegenden Waisenhäusern leben.

Da die Pumpe des Wasserversorgungssystems mit erneuerbarer Energie betrieben wird, erhalten ca. 150 Schüler und deren Lehrer sowie auch die ca. 800 Einwohner von Kambong nun auf umweltfreundliche Weise jederzeit Zugang zu frischem und sauberem Trinkwasser. Damit kann zum einen die Ausbreitung von Magen- und Darmkrankheiten durch das Trinken von mitgebrachtem oder gekauftem und zum Teil verunreinigtem Wasser verhindert werden. Zum anderen lassen sich durch die verbesserten hygienischen Bedingungen, zum Beispiel auf den Toiletten der Schule, auch eine Vielzahl weiterer Infektionskrankheiten vermeiden. Nicht zuletzt erleichtert die neue Trinkwasserquelle auch die Lehr- und Lernbedingungen im tropisch-warmen Gambia.

Auch die Kooperation, die im Rahmen der „Aktion Schneebergerhof“ im Vorjahr entstand, als mehrere Freiwillige unseres Vereins eine große, ältere Solaranlage in der Pfalz abgebaut haben, wurde dieses Jahr fortgeführt. Die über 840 Module wurden vom Eigentümer gespendet und nach Bolivien verschifft.

Mit einem Teil der Solarpanele wurde dann im Juli dieses Jahres in der Kleinstadt Independencia auf dem Dach des Centro Social eine 7 kWp Photovoltaikanlage installiert. Dies erfolgte unter Anleitung unserer EoG‘ler Jannik und Ole; unterstützt wurden sie dabei von Julia, die den beiden für unser erstes Projekt in Südamerika als Übersetzerin zur Seite stand.

Independencia hat ca. 3.000 Einwohner und liegt in den Anden. Unser dortiger Projektpartner, das Centro Cultural Ayopayamanta, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bildung von Kindern einerseits und von Erwachsenen andererseits zu fördern. Dies wird durch eine eigene Bibliothek, einen Radiosender, ein Internat, eine Näherei, eine Werkstatt und Workshops mit Experten in diversen Bereichen realisiert. Zusätzlich werden Bildungsangebote zu landwirtschaftlichen Themen für die Bevölkerung angeboten. Bauern im Umland von Independencia werden in der effizienten Bewirtschaftung von Flächen, z.B. für den Obstanbau, geschult. Energieprojekte in Kooperation mit weiteren Organisationen sollen dabei helfen, Schritt für Schritt eine nachhaltige Infrastruktur zu schaffen. Beispiel für solche Projekte sind u.a.:

  • Kleine Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Bauernhäuser inkl. Batterien zur Bereitstellung von elektrischem Strom
  • Von Sonnenergie angetriebene Pumpenanlagen zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen
  • Solarpanele für elektrisches Licht in den Wohnhäusern und zur Warmwasseraufbereitung

Unser Teilprojekt, die 7 kWp Solaranlage, fügt sich nahtlos in das zuvor skizzierte Gesamtkonzept von Independencia ein. Die Photovoltaikanlage wird zur Versorgung des Sozialzentrums der Stadt benötigt. Dieses Sozialzentrum wird von Franziskanerschwestern verwaltet und beherbergt ca. 90 Schüler sowie ca. 10 Angestellte der Primär- und Sekundarschule. Die Anlage speist direkt in das Gebäudenetz ein, sodass eine Stabilisierung der unzuverlässigen, öffentlichen Stromversorgung gewährleistet und gleichzeitig ein Senken der Energiekosten erreicht wird. Unterstützend für die elektrische Versorgung in der Nacht wurde die Anlage an ein Batteriesystem angeschlossen.

In Independencia gibt es darüber hinaus auch ein Centro Ecológico. Das Umweltzentrum ist eine Bildungsstätte für Landwirte sowie Schüler in landwirtschaftlichen Themengebieten. Es sind Obstgärten und Felder zum Testen und Verbessern von Anbauarten und Bewässerungssystemen angelegt worden. Zusätzlich werden an Prototypen Praxiserfahrungen für den eigenständigen Aufbau von Mikro-Photovoltaikanlagen, z.B. für Bauernhäuser in der näheren und weiteren Umgebung, vermittelt. Aufgabe unserer Freiwilligen war zum einen das Erarbeiten von neuen Konzepten zur Schulung der Bewohner und zum anderen das Instandsetzen eines Wechselrichters, der ein Wasserpumpensystem betreibt. Dabei wurde eine Fehlersuche durchgeführt, bei welcher Auszubildende zu technischen Schulungszwecken mit in die Analyse und Reparatur eingebunden waren.

Ein wichtiger Schwerpunkt bei diesem Projekt waren Ansätze im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe. Konkret wurden lokale Handwerker und Freiwillige im technischen Aufbau und der Wartung von PV-Anlagen, der Fehleranalyse und Optimierung von Gebäudeinstallationen zur Verbesserung der Versorgungsstabilität, des Brandschutzes und der Langlebigkeit geschult.

Darüber hinaus wurden mit den lokalen Unterstützern auch Konzepte zur Projektierung bzw. Realisierung zukünftiger Projekte im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung erarbeitet. Denn die Container aus Deutschland enthielten noch viele weitere Solarmodule, welche von den geschulten, lokalen Handwerkern und Freiwilligen in Eigenregie auf den Bauernhäusern der Umgebung von Independencia installiert werden sollen.

Dabei werden künftig auch mehrere Werkzeugkoffer zum Einsatz kommen, welche wir z.T. als Sachspende erhalten haben. Die spannungssicheren Werkzeuge, die zukünftig eine sicherere Installation und Wartung der elektrischen Anlagen ermöglichen werden, wurden von den Handwerkern vor Ort dankend angenommen.

Neben den beiden erfolgreich umgesetzten Projekten und unserer Jubiläumsfeier haben uns in 2022 als Verein auch die folgenden Themen beschäftigt und gefreut:

  • Mit unseren internationalen Schwesterorganisationen in Frankreich, der Schweiz und Spanien haben wir eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die den Grundstein für einen vertieften Austausch in den kommenden Jahren legt.
  • Unser Mitglied Stephan hat uns in diesem Jahr mit einem kleinen Stand auf dem Weltsichten Festival in Saalfeld vertreten. Dies war eine tolle Gelegenheit, unsere Arbeit einem jungen, interessierten und besonders weltoffenen Publikum vorstellen zu können.

Außerdem wollen wir Sie bei dieser Gelegenheit auch noch darauf aufmerksam machen, dass sich unsere Vereinsadresse geändert hat. Die neue Adresse lautet:

Elektriker ohne Grenzen e.V., Pfinzstrasse 98, 76227 Karlsruhe

Die nächsten Projektideen sind bereits in Prüfung und unsere Freiwilligen sind hochmotiviert, auch 2023 wieder neue Projekte umzusetzen. Dürfen wir dabei auch wieder auf Sie zählen?

Für den Moment wünschen wir Ihnen eine fröhliche und friedvolle Weihnachtszeit, ein Fest mit vielen energieeffizienten Lichtern und ein gutes neues Jahr!

Herzliche Grüße im Namen des gesamten Teams der Elektriker ohne Grenzen,

Sylvain Volpp

1. Vorsitzender des Vereins

2022, Bolivien, Independencia

2022, Bolivien, Independencia

Ausgangslage

Die Kleinstadt Independencia mit ca. 3.000 Einwohner:innen liegt auf etwa 2.850 Meter Höhe und ist ca. 220 Kilometer von der Provinzhauptstadt Cochabamba entfernt. Ein Großteil der Einwohner:innen sind Kinder, die in zwei Schulen die Möglichkeit haben, einen Bildungsabschluss zu erlangen. Die restliche Bevölkerung hat, wenn überhaupt, nur eine schlechte Schulbildung erfahren. Ca. 70% der Bevölkerung leben von der Subsistenzwirtschaft, sind also vom Anbau landwirtschaftlicher Produkte abhängig. Lediglich ein Bevölkerungsanteil von ca. 30% kann von einem regelmäßigen Einkommen leben. 

Unser Projektpartner, das Kulturzentrum Ayopayamanta (Centro Cultural Ayopayamanta, kurz CCA), wurde 1986 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bildung in nachhaltiger Wirtschaft und Erhaltung kultureller Traditionen für die Bewohner:innen Independencias zu fördern. Dies wird durch eine eigene Bibliothek, einen Radiosender, einem Internat, einer Näherei, einer Werkstatt und Workshops mit Expert:innen in diversen Bereichen realisiert. Zusätzlich werden Bildungsangebote zu landwirtschaftlichen Themen für die Bevölkerung angeboten. Bäuer:innen im Umland von Independencia werden in der effizienten Bewirtschaftung von Flächen für z.B. Obstanbaugärten geschult. Unterschiedliche Energieprojekte in Kooperation mit weiteren Organisationen sollen dabei helfen, Schritt für Schritt eine nachhaltige Infrastruktur zu schaffen. Beispiel für solche Projekte sind u.a.:

  • Kleine Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Bauernhäuser in und um Independencia mit Batterien zur Bereitstellung von elektrischem Strom
  • Von Sonnenergie angetriebene Pumpenanlagen zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen
  • Solarpaneele zur Warmwasseraufbereitung von Wohnhäusern 

Das CCA unterstützt dabei vor Ort insbesondere zwei Einrichtungen: das Centro Social und das Centro Ecológico.

Unterstützt wird die Organisation vom Freundeskreis des CCA und kleinen Organisationen in Deutschland, Österreich und Frankreich.

Die letzten erfolgreich beendeten Projekte sind der Bau einer Brücke am Umweltzentrum „Centro Ecológico“ und der Aufbau von Photovoltaikanlagen zur Versorgung von Bauernhäusern, wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist.

Dem konkreten Projekt in Zusammenarbeit mit EoG ging die Aktion “Schneebergerhof” voraus. Im Juli 2021 waren Jannik und Ole auf dem Schneebergerhof in Rheinland-Pfalz, um beim Abbau einer anschließend gespendeten 84 kW PV-Anlage zu helfen. Das Umfeld rund um den Spender Norbert Willenbacher ist selbst regelmäßig ehrenamtlich in Independencia aktiv und wirkt beim Kulturzentrum Ayopayamanta CCA mit.

Über 850 PV-Module und ein Wechselrichter wurden in der Folge per Container aus der Pfalz nach Independencia verschifft.

300 dieser Module in Kombination mit Batterien als Speicher wurden zwischenzeitlich bereits in Eigenregie vor Ort auf 150 Bauernhäusern rund um Independencia installiert.

Entwicklungsziele

Für die Zweitverwendung eines anderen Teils der gespendeten Module aus der Pfalz wurde erneut die Unterstützung von EoG angefragt. Bei diesem Kooperationsprojekt in Bolivien standen die folgenden beiden Entwicklungsziele im Vordergrund.

Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung:

Dazu zählt sowohl elektrisches Licht zur Ausleuchtung von Arbeits- und Schulungsplätzen, als auch Strom zum Betrieb von modernen Kommunikationsmitteln, zur Kühlung von Lebensmitteln und Medikamenten, zum Pumpen von Wasser für den häuslichen Gebrauch, zur Mikrobewässerung von Gemüse und Hülsenfrüchten sowie zur Bewässerung von Obstanbauflächen. 

Hilfe zur Selbsthilfe:

Ausbildung von lokalen Helfern für den technischen Aufbau und die Wartung von PV-Anlagen, für die Fehleranalyse und Optimierung von Gebäudeinstallationen zur Verbesserung der Versorgungsstabilität, des Brandschutzes und mit dem Ziel der Langlebigkeit.

Ausarbeitung von Konzepten zusammen mit den Teilnehmenden zur Projektierung bzw. Realisierung zukünftiger Projekte im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung.

Projektwirkung

Centro Social: Aufbau/ Fertigstellung einer 7 kWp PV-Anlage

Die 7 kWp Anlage wird zur Versorgung des Sozialzentrums der Stadt benötigt. Dieses Sozialzentrum wird von Franziskanerschwestern verwaltet und beherbergt ca. 90 Schüler:innen sowie ca. 10 Angestellte der Sekundar- und Primärschule. Die Anlage speist direkt ins Gebäudenetz ein, sodass eine Stabilisierung der Versorgung gewährleistet und ein zukünftiges Senken der Energiekosten erreicht wird. Unterstützend für die elektrische Versorgung in der Nacht wurde die Anlage an ein Batteriesystem angeschlossen.

Centro Ecológico: Fehlersuche/ Reparatur der Bewässerungsanlage, Schulung an Prototypanlagen

Das „Centro Ecológico“ ist eine Bildungsstätte für Bäuer:innen sowie Schüler:innen in landwirtschaftlichen Themengebieten. Es sind Obstgärten und Felder zum Testen und Verbessern von Anbauarten und Bewässerungssystemen angelegt worden. Zusätzlich werden an Prototypen, wie elektrische Photovoltaikanlagen einerseits und Solarthermieanlagen zur Warmwasseraufbereitung andererseits, Praxiserfahrungen gesammelt. Aufgabe von EoG war zum einen das Erarbeiten von neuen Konzepten zur Schulung der Bewohner:innen, zum anderen das Instandsetzen eines Wechselrichters, der ein Wasserpumpensystem mit ca. 1,5 kW betreibt. Dabei wurde eine Fehlersuche durchgeführt bei welcher Auszubildende zu technischen Schulungszwecken mit in die Analyse und Reparatur eingebunden wurden.

Übergabe des gespendeten Werkzeugs

Nach Abschluss der Projektarbeit wurden die von den Projektbeteiligten verwendeten Werkzeugkoffer an das Projektteam vor Ort als Spende übergeben. Mit den aus Deutschland importierten spannungssicheren Werkzeugen können zukünftig weitere Projekte eigenständig und sicher durchgeführt werden.

Projektverantwortung und Partner

Gesamtorganisation:

  • Elektriker ohne Grenzen e.V.

Planung und Umsetzung:

  • Elektriker ohne Grenzen e.V.
  • Centro Cultural Ayopayamanta (CCA) 

Finanzierung:

  • Centro Cultural Ayopayamanta: Projektkosten und Aufenthalt der Freiwilligen von EoG
  • Elektriker ohne Grenzen e.V.: Flüge und Impfungen; Übergabe von gespendetem Werkzeug

Maßnahmen

  • Aufbau einer 7 kWp Photovoltaik-Anlage zur Einspeisung in die Gebäudeinfrastruktur des Centro Social. Eine Vergütung von eingespeister elektrischer Energie ins städtische Netz ist in der Vorbereitung
  • Praktische Fehlerbehebung einer Gebäudeinstallation, Aufteilung der Stromkreise für eine bessere Lastverteilung, Wartung der PV-Anlagen, Schulung der Auszubildenden im Hinblick auf die einzelnen Arbeitsschritte im Centro Ecológico
  • Instandsetzung einer durch Photovoltaik betriebenen Pumpenanlage im Centro Ecológico
  • Erstellen von allgemeinen Schulungskonzepten im CCA zur:
    • Projektierung nachhaltiger Energieprojekte mittels Solarenergie und Batteriespeichern sowie zur Elektrifizierung von umliegenden Bergdörfern
    • Aufbau und Wartung von PV-Anlagen
    • Verbesserung bzw. Fehleranalyse und -behebung bzgl. Gebäudeinfrastrukturen 

Unterstützte Personen

Centro Social:

  • ca. 90 Schüler:innen und ca. 10 Lehrer:innen

Centro Ecológico:

  • Unterschiedliche Schulungen für mehrere hundert Personen pro Jahr, sowohl Fachpersonal als auch Student:innen und Schüler:innen, aus Independencia sowie der näheren und weiteren Umgebung

Elektrischer Strom macht‘s möglich:

  • Nachhaltige und stabile Stromversorgung von Bildungseinrichtungen
    • Bessere Ausleuchtung von Arbeits- und Bildungsplätzen
    • Betrieb von modernen Kommunikationsmitteln
  • Kühlung von Lebensmitteln und Medikamenten
  • Pumpen von Wasser für den häuslichen Gebrauch und dadurch Verbesserung der hygienischen Verhältnisse
  • Effizienteres Bewirtschaften von Feldern und Gärten
    • Mikrobewässerung von Gemüse und Hülsenfrüchten sowie zur Bewässerung von Obstanbauflächen
    • Entwicklung neuer und nachhaltiger Konzepte bzw. Prototypen für eine effiziente Bewirtschaftung

Elektriker ohne Grenzen unterstützen außerdem bei:

  • Instandsetzung von Pumpenanlagen zur Bewässerung
  • Analyse und Überarbeitung der örtlichen Gebäudeinstallation
    • Verbesserter Personenschutz vor Stromunfällen
    • Verbesserter Brandschutz aufgrund einer Reduzierung des Kurzschlussrisikos
    • Sicherstellung des zuverlässigen Betriebes und der Langlebigkeit

Jahresrückblick 2020

Jahresrückblick 2020

Liebe Unterstützer der Elektriker ohne Grenzen,

2020 – was für ein verrücktes und turbulentes Jahr!

„Trotzdem“ lässt sich im Rückblick sagen: wir konnten mit viel Energie, Engagement und mit Erneuerbaren Energien wieder einmal einiges bewegen!

Weihnachtsbrief 2020

Weihnachtsbrief 2020

Liebe Unterstützer der Elektriker ohne Grenzen,

2020 neigt sich dem Ende zu, und im Rückblick lässt sich sagen: wir konnten mit viel Energie, Engagement und mit Erneuerbaren Energien wieder einmal einiges bewegen!

2020, Senegal, Saint-Louis

2020, Senegal, Saint-Louis
Ausgangslage

Bekhar ist ein kleines Dorf der ländlichen Kommune Gandonou in Senegal. 2015 waren dort 708 Einwohner registriert und trotz der niedrigen Einwohnerzahl sind 40% der Bewohner unter 15 Jahre alt. Der Alltag dort ist stark geprägt von dem regionalen Salzabbau, die Arbeit ist körperlich sehr anstrengend und unteranderem gesundheitsbedrohlich. Starkregen, Austrocknung, Versandung und Versalzung stehen für Klimawandel und seine Folgen in Senegal und insbesondere in der Region St Louis. Die Frauen versuchen mit ihren Möglichkeiten den Klimawandelfolgen zu begegnen, z.B. mit Baumpflanzungen oder mit Bildungsarbeit und Aufklärung, für sie mangelt es aber vor allem an Ausbildungsmöglichkeiten.

Projektziele

Um das Bedürfnis einer besseren Bildung gerecht zu werden, wurde dort vor einiger Zeit ein Ausbildung- und Umweltzentrum errichtet. Durch die Installation deiner Photovoltaikanlage, soll eine gesicherte und damit unabhängige Stromversorgung für das Zentrum realisiert werden. Die Einsparungen der Stromkosten werden in Ausbildungsmittel- und Lehrkräfte reinvestiert, gleichzeitig erfolgt eine Sensibilisierung des Themas „Erneuerbare Energien“.

Maßnahme

Durch die Corona-Pandemie konnten bei der Elektrifizierung leider keine Vereinsmitglieder beim Aufbau, der Abnahme und Einweisung vor Ort unterstützen. Anstelle dafür wurde die Firma „Solene“ für die Aufgaben beauftragt. Das Ziel wurde erreicht, durch den Aufbau einer PV-Anlage auf dem Dach des Zentrums. Diese besteht aus 36 PV-Modulen die eine Leistung von 10 kWp erzeugt und einem Batteriespeicher mit einer Speicherkapazität von 8 KWh.

Kooperationspartner

Stiftung: Nexans Foundation

Solarfirma: Solene Afrique de L’ouest, Dakar Senegal
NaturFreunde Deutschland

Partner vor Ort

Frauennetzwerk für wirtschaftliche und soziale Entwicklung „Koom-koomujaboot GI“
Umwelt- u. Ausbildungszentrum in Bekhar

Entwicklungsziele

Bildung

Elektrischer Strom machts möglich

Einsparungen von Stromkosten durch Unabhängigkeit
Die Einsparung der Stromkosten werden in Ausbildungsmittel- und Lehrkräfte reinvestiert
gestiegene Qualität der Einrichtung
Sensibilisierung mit dem Umgang von Erneuerbarer Energien am Beispiel einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher

Unterstützte Personen

180

2019, Indien, Viralimalai – Deepam 2

2019, Indien, Viralimalai – Deepam 2
Ausgangslage

Das Kinder und Frauenzentrum „Deepam“ in Viralimalai, fiel 2019 dem Zyklon „Gaja“ zum Opfer. Dabei wurde die von EoG im Jahre 2014 angebrachte Photovoltaikanlage fast vollständig zerstört. Daraus ergeben sich nun große Probleme in der Trinkwasserversorgung und in der Ausbildung der Frauen und Kindern. ​

Projektziele

Die Wiederherstellung der unterbrechungsfreien Stromversorgung, mit besonderen Blick auf die Trinkwasserversorgung, sowie die Bildungsstätte des Zentrums.​

Maßnahme

Reparatur der zerstörten Anlage inklusive einer Erweiterung um 8 Solar Paneele. Neuinstallation einer Photovoltaikanlage (mit 30 Solar Paneele 17 kWp), sowie die Anpassung von Wechselrichter und Batteriekapazität, da neue Gebäudeteile gebaut wurden. ​

Partner vor Ort

Solarfirma Selco Solar, India
Frau Gisela Härling, Gründerin „Deepam“

Entwicklungsziele

Gesundheit, Wirtschaftliche Entwicklung, Bildung, Zugang zu Wasser, Teilhabe am sozialen Leben

Elektrischer Strom machts möglich

Förderung der Gesundheit.
Höhere Sicherheit.
Reduzierte Betriebskosten, mehr Geld für Investitionen.
Unterbrechungsfreier Betrieb.
Ausbildung der Frauen und Kinder.

Unterstützte Personen

50

2019, Ruanda, Rutsiro – Murunda

2019, Ruanda, Rutsiro – Murunda
Ausgangslage

Das Murunda Hospital in Ruanda, leidet unter einer instabilen Stromversorgung. Daraus resultieren Netzschwankungen, die immer wieder Defekte an den sensiblen Elektrogeräten der chirurgischen Abteilung auslösen. ​

Projektziele

Wir wollen eine stabile Stromversorgung garantieren können, sodass ein unterbrechungsfreier Betrieb der Diagnose-, Versorgungs- und anderen notwendigen Geräten gesichert ist.​

Maßnahme

Installation eines Spannungsstabilisators der Netzschwankungen auf bis zu 20% der Normwerte reduziert, sowie für ein richtiges Drehfeld der Pumpen und anderen Verbrauchern sorgt.​

Kooperationspartner

Interplast Germany e.V. , Sektion Vreden

Entwicklungsziele

Gesundheit, Synergieeffekt, Teilhabe am sozialen Leben

Elektrischer Strom machts möglich

Förderung der Gesundheit.
Verbesserte Arbeitsbedingungen.
Unterbrechungsfreier Betrieb.
Weniger Reparaturkosten.
Gute Ausbildung des Krankenhauspersonals.

Unterstützte Personen

500

2019, Vietnam, Hanoi – Friendship Village

2019, Vietnam, Hanoi – Friendship Village
Ausgangslage

Im Friendship Village in Hanoi leben 270 junge Menschen mit Behinderung, Waisen und ältere Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden. Durch die erhöhten Stromkosten (steigt jedes Jahr um 2%) geht viel Geld verloren. Durch die eingesparten Kosten, kann neues Pflegepersonal eingestellt werden.

Projektziele

Verbesserung der Stromversorgung​, bei gleichzeitiger Reduktion der Stromkosten.

Maßnahme

Aufbau einer Solaranlage mit 180 Modulen (ca. 50 kWp). Auf Speicherbatterien kann verzichtet werden, da das Stadtnetz von Hanoi sehr stabil ist und Stromausfälle höchst selten vorkommen.

Partner vor Ort

Renewable Energy Research Centre, University of Technology Hanoi
Solarfirma NATURE POWER Hanoi
Verwaltung vom “Dorf der Freundschaft”

Entwicklungsziele

Wirtschaftliche Entwicklung

Elektrischer Strom machts möglich

Durch reduzieren der Stromkosten, weitere Investitionen in Pflege-,Betreuungskräfte.
Überschüssig produzierter Strom wird ins öffentliche Netz gegen eine Vergütung eingespeist.
Erweiterungsmöglichkeiten der Solaranlage.
Vergrößerung der Einrichtung möglich.

Unterstützte Personen

270

2019, Haiti, Cap-Haïtien

2019, Haiti, Cap-Haïtien
Ausgangslage

Im Waisenheim in Cap-Haitien leben ca. 85 Kinder. Der örtliche Kindergarten und die Schule werden von ca. 400 Kindern besucht. Der vorhandene Dieselgenerator ermöglicht lediglich 2 Stunden Strom pro Tag, zugleich sind die Betriebskosten enorm hoch. ​*Das Projekt wird über mehrere Jahre gehen. Stand: 12/2019

Projektziele

Verringerung der Kosten für die Stromversorgung und die Installation der Energieversorgung für ein Bewässerungssystem.

Maßnahme

Aufbau einer Inselstromversorgung bestehend aus 180 Photovoltaikmodule (20 kWp) und Batteriespeicher (3x 22 KWh)​.

Kooperationspartner

Technik ohne Grenzen e.V
Action five e.V.
Architekten über Grenzen e.V
Aqua Nostra eG

Entwicklungsziele

Gesundheit, Synergieeffekt, Bildung, Zugang zu Wasser

Elektrischer Strom machts möglich

Beleuchtung der Schule und Betrieb von Computern oder ähnlichen.
Betrieb der Kühlschränke für die Schulkantine.
Bessere Bewässerung der eigenen Farm durch elektrisch betriebene Wasserpumpe steigert Ernteerträge.
Gesicherte und kostengünstige Stromversorgung durch Solarenergie reduziert die laufenden Ausgaben für Strom/Diesel und erhöht damit den finanziellen Rahmen, für die eigentlichen Aufgaben der sozialen Einrichtung.
Verringerung der Unfallgefahr durch marode und zugängliche Elektrik, sowie durch fehlende Beleuchtung in den Schlafräumen.

Unterstützte Personen

485